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EPS-Einblasdämmung



EPS-Einblasdämmung
Einsatzbereich
Außenwand (kern)
Hohlraum
Material
synthetisch
Lieferform
Einblasdämmstoff
Wärmeleitfähigkeit
0.033 - 0.035 W/(mK)
Brandschutzklasse
B2 - normal entflammbar
Schallschutz
k. A.
Rohdichte
16-26 kg/m³
Wärmespeicher-Kapazität
1000-1300 J/(kgK)
Primärenergieinhalt
k. A.
Druckbelastbarkeit
gering
Sommerlicher Wärmeschutz
k. A.

Eigenschaften und Anwendung

Eigenschaften

Expandiertes Polystyrol-Granulat ist, ebenso wie EPS-Platten, ein sehr weit verbreiteter Dämmstoff. Neben seinen bauphysikalischen Eigenschaften ist vor allem sein Preis (bezogen auf die Dämmwirkung) ausschlaggebend. Das Granulat ist formstabil.

Anwendung

Verwendung findet EPS-Granulat fast ausschließlich als Einblasdämmstoff und besonders bei der Kerndämmung. Die körnige Struktur hilft bei der Verteilung innerhalb der Hohlschicht, sodass auch eine Dämmung schmaler Hohlschichten möglich ist. Bei Löchern im Mauerwerk ist jedoch die Gefahr von Durchrieseln gegeben. Einige Produkte werden auch mit Verklebesystemen angeboten. Diese werden auch bei Einblasdämmungen von Fußböden eingesetzt.

Gesundheitliche und Ökologische Aspekte

Gesundheitliche Aspekte

Polystyrol wird unter anderem auch für die Verpackung diverser Lebensmittel (fest und flüssig) verwendet. Der Ausgangsstoff Styrol gilt zwar als kanzerogen, nach der Polymerisation hat er jedoch keine gesundheitsschädigende Wirkung mehr. Das als kritisch angesehene und verbotene Flammschutzmittel HBCD wurde mittlerweile durch das unbedenkliche Flammschutzmittel Polymer-FR („flame-retardant“) ersetzt. Man kann insgesamt davon ausgehen, dass EPS-Dämmstoffe nicht gesundheitsgefährdend sind.

Ökologische Aspekte

Ökologisch gesehen ist Erdöl eine begrenzte Ressource, die teilweise lange Transportwege zurücklegen muss. EPS besteht zu etwa 98% aus Luft, woraus folgt dass nur geringe Mengen des erdölbasierten Ausgangsstoffs Styrol verwendet werden müssen. Allerdings benötigt man zur Herstellung zusätzlich das ebenfalls erdölbasierte Pentan.

Herstellungsverfahren

Bei der üblichen Herstellung von Polystyrol, einem Kunststoff, wird Pentan hinzugegeben, wodurch ein Gemisch der beiden Stoffe entsteht. Dann erwärmt man das Gemisch. Bei 90 bis 100°C dehnt sich das nun gasförmige Pentan aus (daher kommt das E wie Expansion in der Bezeichnung EPS) und es entsteht das Grundmaterial aus lauter Poren. Falls es als Dämmstoff verwendet werden soll, erhält es noch rechtlich vorgeschriebenes Flammschutzmittel.

Hintergrundinfos

Die weit verbreitete Einschätzung, einzubauendes Styropor sei im Fall der späteren Entsorgung Sondermüll ist falsch. Richtig ist, dass altes EPS, auch als „Styropor“ bekannt, heutzutage bei einer Entsorgung zum Sondermüll wird. Das liegt am schädlich eingestuften Flammschutzmittel HBCD, welches früher für das EPS verwendet wurde. HBCD-haltiges EPS aus der EU durfte noch bis Mitte 2016 verkauft werden. Bis 2018 durfte noch HBCD-haltiges EPS von außerhalb der EU importiert werden. Mittlerweile ist nur noch EPS mit einem neuen, als ungefährlich eingestuften Flammschutzmittel erhältlich. Dieses Material wäre im Fall einer Entsorgung kein Sondermüll. Einblasbare Dämmstoffe gelten lt. Zulassung nur als Baustoff, wenn sie von einem geschulten und bei dem Deutschen Institut für Bautechnik gelisteten Fachbetrieb eingebaut werden