Zellulosedämmstoffe sorgen neben ihren wärmedämmenden Eigenschaften auch für eine gewisse schalldämmende Wirkung. Die Fasern können etwas Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wieder abgeben (einsetzbar als Innendämmung). Durch die Wasserspeicherfähigkeit kann eine Verbesserung des Raumklimas erreicht werden. Unter den so genannten ökologischen Dämmstoffen ist die Zellulose recht preisgünstig.
Es gibt die lose Form des Dämmstoffs und eine spezielle Verarbeitungsform desselben als Schaum, der mit Wasser versetzt und sprühfähig ist. Lose kann das Material bei der Hohlraumdämmung und bei der Untersparrendämmung (Dämmsackverfahren) eingesetzt werden. Auch zum Auftragen auf obersten Geschossdecken ist es geeignet.
Der wasserbasierte Sprühschaum kann einfach auf die zu dämmende Fläche aufgesprüht werden - auch unter gewissen Umständen auf Innenflächen. Er eignet sich deswegen für die Innendämmung von überhängenden/abschüssigen Flächen. Das aufgesprühte Material muss danach abgefräst und getrocknet werden. Die Feuchte- und Raumklimaverhältnisse sind dabei ein Gefahrenpotenzial für Schimmel bzw. Unbrauchbarkeit der späteren Dämmschicht, weshalb diese unbedingt fachmännisch berücksichtigt werden müssen.
Aus gesundheitlicher Sicht ist der Rohstoff Altpapier üblicherweise unbedenklich. Allerdings ist durch Untersuchungen festgestellt worden, dass aus Zellulose-Dämmstoffen eine recht starke Diffundierung schädlicher Stoffe in die Luft erfolgen kann, weil als Ausgangsmaterial viel Hochglanz- oder beschichtetes Papier verwendet wurde. Dämmstoff aus klassischem Zeitungspapier zeigt solche Wirkungen nicht.
Als Flammschutzmittel werden manchem Produkt Borsalze zugesetzt. Sie gelten als gesundheitsschädlich und dürfen nur in einer bestimmten Menge zugegeben werden. Als Innendämmung mit direktem Kontakt zur Innenluft kann das Material diese entsprechend absondern. Für vorsichtige Verbraucher gibt es boratfreie Produkte auf dem Markt. Durch die Verwendung von bestimmtn Flammschutzmitteln wird gleichzeitig ein Schutz gegen Schimmel und tierische Schädlinge erreicht.
Die Zellulose-Dämmung ist als eine der wenigen ein so genanntes „Upcycling“-Produkt. Was bedeutet, dass das Material nach seiner primären Nutzung (als Zeitschrift/Prospekt o. ä.) in Form der Dämmung in einem weiteren Schritt genutzt werden. Alternativ würde das Altpaper weggeworfen, bzw. direkt verbrannt. Hierdurch ist die Ökobilanz des Dämmstoffs gut. Ohnehin ist der ursprüngliche Rohstoff Holz ein nachwachsender; im Vergleich zur Holzweichfaserdämmung gibt es in diesem Fall also einen weiteren Nutzungsschritt des Materials. Mit Boraten versetzte Zellulose-Dämmung ist nicht mehr kompostierbar. Ökologisch relevant sind zudem die kurzen Transportwege.
Sortenreines Altpapier wird zunächst im Schredder vorzerkleinert und in der Feinmühle zu einem faserigen, lockeren Material vermahlen. Anschließend erfolgt die Behandlung mit Zusatzstoffen zwecks Erreichen von beispielsweise Brandschutz-Anforderungen im Bauwesen: Borate oder Ammoniumphosphate werden zugegeben. Die losen Flocken können in Säcke verpackt werden, womit sie als lose Schüttung angeboten werden. Zur Anwendung als Sprühschaum werden die Flocken auf der Baustelle in entsprechenden Maschinen mit Wasser vermischt. Das an der Wand klebende Material muss nach einem Abfräsen dann trocknen.
Das Patent für Zelluloseeinblasdämmstoffe wurde bereits vor über 100 Jahren in England angemeldet. In Deutschland kam das Produkt in den 1980er Jahren auf den Markt. Es ist neben der Holzweichfaser der häufigste Dämmstoff im Gebäudebereich unter den so genannten ökologischen Dämmstoffen.