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Polysterol-Hartschaum (EPS-Platte)



Polysterol-Hartschaum (EPS-Platte)
Einsatzbereich
Dach (außen)
Oberste Geschossdecke
Außenwand (außen)
Kellerdecke
Flachdach
Material
synthetisch
Lieferform
Plattendämmstoff
Wärmeleitfähigkeit
0.032 - 0.040 W/(mK)
Brandschutzklasse
B1 - schwer entflammbar
Schallschutz
gering
Rohdichte
15-35 kg/m³
Wärmespeicher-Kapazität
1450 J/(kgK)
Primärenergieinhalt
870 kWh/m³
Druckbelastbarkeit
mittel
Sommerlicher Wärmeschutz
3,5-10 kJ/m²K

Eigenschaften und Anwendung

Eigenschaften

Die Platten weisen produktabhängig gute bis mittlere Wärmeeigenschaften sowie mittlere bis sehr hohe Schalldämmeigenschaften auf. Sie sind druckstabil, alterungs- und verrottungsbeständig sowie feuchtigkeitsresistent.

Anwendung

Platten aus expandierten Polystyrol (EPS) gehören neben den Mineralwollprodukten zu den Marktführern im Bereich der Wärmedämmung. Sie sind für prinzipiell alle Anwendungsbereiche geeignet, die mit Plattendämmstoffen bedient werden können. Lediglich eine Dämmung öffentlicher Gebäude und von Hochhäusern ist aufgrund der Baustoffklasse (B1/ B2) nicht möglich. Durch ihre Druckstabilität, Alterungs- und Verrottungsbeständigkeit und Feuchtigkeitsresistenz eignen sich manche Platten für die Dämmung erdberührender Bauteile (Perimeterdämmung). Schwierig ist die Anwendung hingegen bei Zwischensparrendämmungen, da eine Schwindung des Holzes nicht ausgeglichen werden kann. Bei Verwendung zur Dämmung von Holzkonstruktionen können nur Platten eingesetzt werden, die mit einem chemischen Holzschutzmittel behandelt wurden.
Nicht jede Platte ist für jeden Anwendungsfall geeignet. Unterschiede können beispielsweise bei den Schalldämmeigenschaften die Einsatzbereiche im Einzelfall limitieren. Für die Trittschalldämmung gibt es elastifizierte EPS-Platten. Auch beispielsweise für die Perimeterdämmung sind nur wenige Produkte zugelassen.

Gesundheitliche und Ökologische Aspekte

Gesundheitliche Aspekte

Aus gesundheitlicher Sicht ist in der Produktion der Ausgangsstoff Styrol zu nennen, der eine kanzerogene und neurotoxische Wirkung für den Menschen haben soll. Durch die vollständige Polymerisation während des Herstellungsprozesses ist das entstandene Polystyrol jedoch unbedenklich. Nur im Fall eines Brandes kann das Styrol neben anderen Stoffen wie Formaldehyden wieder freiwerden .

Ökologische Aspekte

Polystyrol wird aus Erdöl hergestellt. Dies ist natürlich durch die langen Transportwege und den Einsatz einer begrenzten Ressource negativ anzumerken. Jedoch besteht der Dämmstoff zu 98% aus Luft, sodass der volumenmäßige Anteil des Erdöls gering einzuschätzen ist. Auch der Primärenergieinhalt wirkt sich negativ auf die ökologische Beurteilung aus. Das als umwelttoxisch eingestufte Flammschutzmittel HBCD wurde mittlerweile durch das unbedenkliche Produkt Polymer-FR („flame-retardant“) ersetzt.

Herstellungsverfahren

Die Herstellung der EPS-Platten geschieht in drei Schritten. Als erstes wird dabei das monomere Styrol zu dem Polystyrol polymerisiert. Das entstandene Polystyrolgranulat mit einem einpolymerisierten Treibmittel Pentan wird anschließend im zweiten Schritt expandiert. Dies geschieht bei Temperaturen von über 90 °C. Bei dem auch als Vorschäumen bekannten Prozess kommt es zum Verdampfen des Treibmittels und folglich zur Expansion des Materials. Die aufgeblähten Polystyrolperlen werden nach einer Zwischenlagerung in Formen gefüllt und beim letzten Prozessschritt, dem Ausschäumen, mittels einer Heißdampfbehandlung zu Platten verbunden.

Hintergrundinfos

Nur bestimmte EPS- Platten sind für die Perimeterdämmung zugelassen. Diese zeichnen sich durch eine höhere Dichte aus (30-35 kg/m³). Für diese Platten sind zwei Wärmeleitfähigkeiten angegeben: gegen Außenluft (z.B. 0,035 W/m*K) und gegen Erdreich (0,039 W/m*K)