Die Steinwolle ist eine Form der Mineralwollen, zu welchen auch die Glaswolle zählt. Mineralwolle ist nicht brennbar, alterungsbeständig, verrottet oder verfault nicht. Üblicherweise ist die Steinwolle hydrophobiert und entsprechend wasserabweisend. Steinwolleplatten sind üblicherweise schimmel- und fäulnisresistent. Die Steinwolle ist einer der am häufigsten verkauften Dämmstoffe in Deutschland.
Steinwollplatten sind besonders als Komponente in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) geeignet. Aber auch als Dachdämmung, außen oder innen können sie eingesetzt werden.
Aufgrund der hohen Brandbeständigkeit bietet die Verwendung von Steinwolle auch bei Hochhäusern (höchstes Geschoss mindestens 22 Meter über Grund) Vorteile. Die Platten können auch für die Dämmung von Gebäudetrennwänden eingesetzt werden, weil diese kaum vollständig abgedichtet werden können und ein feuchteunempfindliches Material die richtige Wahl sein kann.
Die Platten lassen sich mit einem scharfen Messer zurechtschneiden. Bei der Verarbeitung sollte man aufgrund der entstehenden Stäube, die die Haut reizen können, Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Bei der Betrachtung der Steinwolle aus gesundheitlicher Sicht ist die Problematik der Mineralfaserstäube anzumerken. Mineralwolleprodukte, die vor 1996 produziert worden sind, stehen im Verruf krebserregend zu sein. Komplett verboten in Deutschland wurden Mineralwolle-Produkte bestehend aus entsprechend gefährlichen Fasern im Jahr 2000. Bei der heutzutage in Deutschland gehandelten Steinwolle besteht diese Gefahr nicht mehr.
Unterschiede existieren bei der Verwendung der jeweiligen Bindemittel, durch welche sich die Fasern zu Matten verbinden. Meistens wird Kunstharz auf Formaldehyd-Basis verwendet. Die Emissionen bedenklicher Stoffe aus dem Material wurden getestet und liegen unterhalb der zulässigen Grenzwerte. Mineralwolle mit Bindemitteln auf Formaldehyd-Basis sondert verstärkt Formaldehyd-Dämpfe erst ab sehr hohen Temperaturen von ungefähr 200 °C ab. Außerdem gibt es auch Mineralwollen mit Bindemitteln auf Zucker- oder Acrylbasis.
Ökologisch betrachtet spricht für Mineralfaserprodukte wie Steinwolle, dass die Rohstoffe gut verfügbar sind, wodurch auch die Transportwege relativ kurz ausfallen. Daneben ist die (Wieder)verwendung von Altglas bei der Herstellung ein positiver Aspekt. Weil die Fasern aus nicht-brennbaren, mineralischen Materialien bestehen, benötigt die Dämmwolle recht wenig an Zusatzstoffen, die manch andere Dämmstoffe aufgrund von Brand- oder Schädlingsschutz beinhalten.
Nicht ganz so gut schneidet das Produkt in der Kategorie Energieaufwand zur Herstellung ab.
Sortenreine Steinwolle kann problemlos wieder als Dämmstoff verwendet werden. Andernfalls wird das Material nach seiner Einsatzzeit auf Deponien entsorgt.
Die Rohstoffe werden bei über 1000 °C eingeschmolzen und die Schmelze wird anschließend zu Fasern verarbeitet. Danach erfolgt eine Behandlung mit Binde- und Hydrophobierungsmitteln Produktabhängig werden Kaschierungen aufgebracht. Durch eine erneute Erhitzung wird das Aushärten der Bindemittel erreicht. Durch spezielle Verdichtungsschritte entsteht aus dem recht weichen Wollmaterial die relativ steife Dämmplatte.