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Blähglasgranulat



Blähglasgranulat
Einsatzbereich
Oberste Geschossdecke
Außenwand (kern)
Hohlraum
Material
mineralisch
Lieferform
Einblasdämmstoff
Wärmeleitfähigkeit
0.040 - 0.040 W/(mK)
Brandschutzklasse
A1 - nicht brennbar
Schallschutz
mittel
Rohdichte
30 kg/m³
Wärmespeicher-Kapazität
1000 J/(kgK)
Primärenergieinhalt
300 kWh/m³
Druckbelastbarkeit
keine
Sommerlicher Wärmeschutz
6 kJ/m²K

Eigenschaften und Anwendung

Eigenschaften

Blähglasgranulat ist ein rein mineralischer Kerndämmstoff aus geschäumtem Glas. Das Produkt wird aus recyceltem Glas hergestellt. Eine Kerndämmung mit Blähglasgranulat weist erhebliche bauphysikalische Vorteile auf. Der Dämmstoff ist hydrophop, nimmt aber trotzdem Feuchtigkeit auf, (gemessen sind ca. max. 8 %) und kann diese Feuchte im Wege einer Dampfdiffusion und auch kapillar leitend wieder abgeben. Dadurch wirkt er, neben der ausgezeichneten Dämmwirkung, in Mauerwerken auch als feuchteregulierend. Voraussetzung ist dabei ein zur Außenwand diffusionsoffener Wandaufbau. Blähglasgranulat ist außerdem absolut unbrennbar (Brandschutzklasse A1). Dazu kommt ein geringes Gewicht von nur maximal 30 kg / Kubikmeter.

Anwendung

Der Einsatz kann im Alt- und Neubau erfolgen. Auch zur Dämmung von Wärme- und Kältespeichern ist Blähglasranulat geeignet. Es eignet sich ebenfalls zum Dämmen durch Ausfüllen schmaler Luftspalte und kann aus Gründen des Brandschutzes auch in Hochhäusern problemlos zur Anwendung kommen.
Es gibt prinzipiell drei Anwendungsformen: Einblasen, Aufblasen, Schütten. Maschinell eingeblasen wird der Dämmstoff bei der Hohlraumdämmung (Kerndämmung). Auch ein Einschütten ohne Einblasmaschine ist möglich. Mit einer Einblasmaschine lässt er sich in geschlossenen Luftschichten so verdichten, dass bei einem späteren Bauelementwechsel kein Dämmstoff aus der Wand auslaufen kann. Blähglasranualt kann in größere Hohlräume (z.B. Kriechkeller) offen aufgeblasen werden. Auch zur Fußbodendämmung ist es geeignet.

Gesundheitliche und Ökologische Aspekte

Gesundheitliche Aspekte

Aus gesundheitlicher Sicht ist der Rohstoff Glasmehl unbedenklich. Blähglasgranulat weist keine toxischen Bestandteile auf. Allerdings reizt er wegen seiner kristallinen Form Schleimhäute und kann bei längerer Arbeit mit dem Baustoff ungeschützte Hautpartien wund kratzen. Bei der Verarbeitung ist eine Atemmaske zu tragen, um ein Einatmen von Staubteilchen zu vermeiden. Die kleinste Teilchengröße liegt oberhalb von 100 μm und ist nicht lungengängig. Eingeatmeter Staub löst u.U. einen Husten- und Niesreiz aus.

Ökologische Aspekte

Ökologisch gesehen ist Blähglasgranualt ein Recyclingprodukt. Das Kosten-Nutzenverhältnis ist ökologisch gesehen ausgezeichnet. Nur zum Aufschäumen des Dämmstoffes und für das Vermahlen des Rohkristalles ist während der Herstellung eine nennenswerte Energiezufuhr notwendig. Durch den anorganischen Aufbau ist Blähglasgranulat als Mineral chemisch langzeitstabil, ungiftig und kann bei Bedarf problemlos entsorgt werden.

Herstellungsverfahren

Mineralien werden zu Blöcken geschmolzen, diese gemahlen und das gewonnene Granulat mit großer Hitze expandiert

Hintergrundinfos

Blähglasgranulat gilt lt. Zulassung nur als Baustoff, wenn es von einem geschulten Fachbetrieb eingebaut wird.