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Polyurethanschaum-Platten



Polyurethanschaum-Platten
Einsatzbereich
Dach (außen)
Oberste Geschossdecke
Außenwand (außen)
Kellerdecke
Material
synthetisch
Lieferform
Plattendämmstoff
Wärmeleitfähigkeit
0.023 - 0.031 W/(mK)
Brandschutzklasse
B2 - normal entflammbar
Schallschutz
gering
Rohdichte
30 kg/m³
Wärmespeicher-Kapazität
1500-1800 J/(kgK)
Primärenergieinhalt
672-750 kWh/m³
Druckbelastbarkeit
hoch
Sommerlicher Wärmeschutz
4,5-7,16 kJ/m²K

Eigenschaften und Anwendung

Eigenschaften

Polyurethan-Dämmstoffe werden als Blockschaum und Dämmplatten mit flexiblen Deckschichten (Mineralvlies, Alubeschichtung, flammhemmender Spezialvlies) hergestellt. Der Schaum selbst wird grundsätzlich aus den Komponenten Polyol und einem Isocyanat (meistens MDI) produziert.
Insgesamt ergeben sich durch Variationen der Beschichtung und der Rohdichte unterschiedliche Eigenschaften und Einsatzbereiche.
Durch die Geschlossenzelligkeit hat der Polurethanschaum sehr gute wärmedämmende Eigenschaften. Diese Struktur sorgt daneben dafür, dass keine Feuchtigkeit aufgenommen wird.

Anwendung

Das material kann als Dämmung einer Bodenkonstruktion eingesetzt werden, da es recht druckfest ist und seine gute Dämmwirkung die Aufbauhöhe begrenzt.
da sie auch feuchtigkeitsbeständig sind, können Polyurethanplatten unter anderem auch für die Fassadendämmung eingesetzt werden. Eine Verwendung bei Holzkonstruktionen ist nur mit einem chemischen Holzschutz zulässig. Ein Haupteinsatzgebiet bilden professionelle "Sandwich-Elemente", bei welchen der Schaum bereits in der Produktion in ein Sandwich aus zwei Metallblechen gefüllt wird und die drei Schichten dann ein Wand-Element bilden. Viele Industriehallen weisen solche Wände auf.

Gesundheitliche und Ökologische Aspekte

Gesundheitliche Aspekte

Beim Polyurethan müssen Treibmittel und mögliche Zusatzstoffe betrachtet werden. Das enthaltene Treibmittel Pentan verbleibt aufgrund der Geschlossenzelligkeit des Hartschaums in den Zellen, kann aber in geringer Konzentration später über einen längeren Zeitraum ausdunsten. Diese Substanz wurde durch eine EU-Richtlinie als hochentzündlich eingestuft; seine Schädlichkeit für die menschliche Gesundheit hält sich jedoch in Grenzen. Das PUR selbst ist wenig gesundheitsgefährdend, anders als die Ausgangsstoffe des Materials während der Produktion. Besonders die sogenannten Isocyanate sind umstritten, die im Verdacht stehen Schädigungen und sogar Krebs hervorrufen zu können.
Bei den Flammschutzmitteln kommen chlorierte bzw. nicht chlorhaltige Phosphorsäureester zum Einsatz. Sie gelten teilweise als reproduktionstoxisch und stehen im Verdacht, für den Menschen kanzerogen zu sein. Eine Alternative, ein Phosphat steht ebenfalls im Verruf, gesundheitsschädigend zu sein. Wie bei allen Dämmstoffen gilt es jedoch zu bedenken, dass die Menge der chemischen Additive zwecks Brand- oder Schimmelschutz sehr gering ist.

Ökologische Aspekte

Das eingesetzte Treibmittel Pentan, welches als mäßig giftig gilt, verbleibt nach der Produktion des Dämmstoffs zunächst in dessen geschlossenzelliger Struktur. Während des Herstellungsprozesses sind eine ganze Reihe gefährlicher Stoffe beteiligt. Neben den Isocyanaten beispielsweise auch Schwefelsäure, Benzol oder Formaldehyd.

Herstellungsverfahren

Der Schaum wird grundsätzlich aus den Komponenten Polyol und einem Isocyanat hergestellt. Hinzu kommt das Treibmittel - oft handelt es sich um Pentan. Zusammen mit Flammschutzmittel und eventuell weiteren Zusatzstoffen werden diese im flüssigen Zustand vermischt. Durch chemische Reaktionen schäumt das Material auf. Aufgrund der Geschlossenzelligkeit bleibt das Treibmittel in der Produktmatrix. Der Schaum wird oft auf eine Kaschierung aufgetragen oder auch direkt zwischen zwei Metallblechen am Fließband hergestellt, woraus Wand-Sandwichelemente entstehen.