Polyurethan (PUR) hat als vor Ort hergestellter, in Hohlräume gegossener Schaum leicht schlechtere Dämmeigenschaften als der klassische Hartschaum, jedoch ist die Dämmwirkung des Materials immer noch als hoch zu bezeichnen. Die hohe Klebekraft des PUR macht die Anwendung des Materials als nachträgliche Hohlraumdämmung möglich.
Der Dämmstoff eignet sich besonders für die Dämmung schmaler Spalte. (Eine Einblasdämmung ist bei recht engen Spalten in der Praxis nicht mehr zuverlässig durchführbar.) Zusätzlich kann die Einbringung des Materials in Einzelfällen den statischen Zustand der Konstruktion verbessern.
Das Material wir maschinell vor Ort aus zwei Komponenten hergestellt. In einem speziellen Gieß-Verfahren wird das System über kleine Bohrlöcher in den Hohlraum des Mauerwerkes injiziert. Anfangs ist das Reaktionsgemisch flüssig und verteilt sich gleichmäßig auf dem Untergrund. Nach kurzer Zeit beginnt das Reaktionsgemisch zu einem feinzelligen Schaum zu expandieren. Nach wenigen Minuten ist das System ausgehärtet. Das Material wird in kleinen Tranchen lagenweise eingebracht.
Als Kerndämmstoff für zweischaliges Mauerwerk wird dieses besondere Polyurethan-System schon lange verwendet. Der Dämmstoff wird verwendet zum Gießen und Verfüllen des Hohlraumes.
Polyurethanschaum allgemein wird auch in Kartuschen in Baumärkten angeboten, mit welchen Heimwerker Hohlräume oder ähnliches ausschäumen können. Spritzschaum ist besonders geeignet zur Dämmung von Kriechkellern, niedrigen Kellerräumen, Gewölbedecken, Blechdächern und von Stalldecken in der Landwirtschaft. Auch zur Dämmung von Behältern. Praktisch überall dort, wo industrielle Plattenware nicht anwendbar ist oder eine fugenlose Dämmung gewünscht wird.
Dachspritzschaum wir nach demselben Verfahren von außen angewendet und anschließend mit einem UV-Schutz beschichtet.
Aus gesundheitlicher Sicht ist der Rohstoff Polyurethan (PUR) in der Mauerwerkskonstruktion unbedenklich. Die gefährlichen Inhaltsstoffe im Bauschaum sind Isocyanate. Verwendet wird in der Regel, auch bei Einkomponentenschaum-Produkten, polymeres MDI (Methyldiphenyldisocyanat). Fachmännisch hergestellter PUR-Hartschaum enthält im ausreagiertem Zustand kein freies Isocyanat und ist physiologisch unbedenklich.
Die Rohstoffe werden weitestgehend chemisch aus Erdöl hergestellt. Einsatz nachwachsender Rohstoffe ist möglich.
Einblasbare Dämmstoffe gelten lt. Zulassung nur als Baustoff, wenn sie von einem geschulten und bei einem bei dem Deutschen Institut für Bautechnik gelisteten Fachbetrieb eingebaut werden.