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Mineraldämmplatte



Mineraldämmplatte
Einsatzbereich
Oberste Geschossdecke
Außenwand (außen)
Außenwand (innen)
Material
mineralisch
Lieferform
Plattendämmstoff
Wärmeleitfähigkeit
0.042 - 0.050 W/(mK)
Brandschutzklasse
A1 - nicht brennbar
Schallschutz
hoch
Rohdichte
85-130 kg/m³
Wärmespeicher-Kapazität
850 J/(kgK)
Primärenergieinhalt
390 kWh/m³
Druckbelastbarkeit
hoch
Sommerlicher Wärmeschutz
30 kJ/m²K

Eigenschaften und Anwendung

Eigenschaften

Das Material besteht ausschließlich aus mineralischen Stoffen, welche im flüssigen Zustand während der Herstellung aufgeschäumt werden. Es wird eine Porosität von ungefähr 95% erreicht, welche für die guten wärmedämmenden Eigenschaften verantwortlich ist. Ein Mineralschaum kann relativ viel Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wieder abgeben. Dadurch wird das Raumklima verbessert. Je nach genauer Zusammensetzung des Schaums ist dieser recht alkalisch. Was verbunden mit der Feuchtespeicherfähigkeit dazu führt, dass eine Schimmelbildung unwahrscheinlich wird. Aus diesen Gründen können bestimmte Mineralschäume je nach Zusammensetzung als Innendämmung ohne zusätzliche Dampfsperre verbaut werden. Als mineralisches Produkt sind die Platten alterungsbeständig, nicht brennbar und verrotten nicht. Ihre Wärmedämmwirkung ist im Rahmen ausgewiesener Dämmstoffe eher mäßig. Bei der Anwendung sollte der direkte Kontakt mit dem Grundwasser vermieden werden, auch wenn keine wassergefährdenden Substanzen ausgewaschen werden.

Anwendung

Mineralschaum-Dämmplatten sind auch als Bestandteil von Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) zugelassen. Ihr Haupteinsatzgebiet findet sich der Innendämmung von Außenwänden. In gedämmten Bodenplatten können sie aufgrund der recht hohen Druckfestigkeit eine Alternative sein.

Gesundheitliche und Ökologische Aspekte

Gesundheitliche Aspekte

Mineraldämmplatten bestehen hauptsächlich aus Kalk, Sand, Zement und Wasser - ähnlich dem Porenbeton. Sie sind, besonders als gebundene Bestandteile im Baustoff, gesundheitlich unbedenklich. Je nach Produkt enthaltene, spezielle mineralische Bestandteile, wie Quarz oder Karbonate sind ebenfalls nicht gesundheitsgefährlich. Es konnten keine Emissionen flüchtiger Substanzen festgestellt werden. Aus gesundheitlicher Sicht sind keine Bedenken bekannt. Eine Untersuchung bezüglich der Radioaktivität, die natürlicherweise in mineralischen Substanzen vorliegt, zeigt auf, dass diese sich auf einem unbedenklichen Niveau befindet

Ökologische Aspekte

Aus ökologischer Sicht spricht für das Produkt, dass die Rohstoffe nur kurze Transportwege zurücklegen müssen. Es benötigt, im Gegensatz zu fast allen anderen Dämmstoffen, keinerlei Zusätze zwecks Brandschutz, Feuchteresistenz, Faserverklebung oder ähnliche Präparationen. Allerdings ist die Herstellung relativ energieintensiv.

Herstellungsverfahren

Quarzsand, Kalk und andere Rohstoffe werden mit Wasser und Aluminiumpaste gemischt und in Formen gegossen. Dabei wird der Kalk durch das Wasser gelöscht und es kommt zu einer Wärmeentwicklung. Das Aluminium reagiert, wobei Wasserstoff entweicht, was für die Bildung der Poren sorgt. Nach einem ersten Abbinden werden die halbfesten Blöcke zu Dämmplatten geschnitten, welche anschließend in einem Autoklaven ausgehärtet werden. Dabei kommt es zur Bildung der Kalzium-Silikathydrate, unter deren Namen diese Dämmstoffe ebenfalls bekannt sind.